Bau und Entwicklung der Flechten-Pycnidien und ihrer Conidien
- Author:
- Vobis G.
- Year:
- 1980
- Journal:
- Bibl. Lichenol.
- Pages:
- 14: 1-141
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Von insgesamt 40 Flechten arten sind die Pycnidien und die Entwicklung der Conidien untersucht worden, davon 14 Arten elektronenmikroskopisch. Die Schwerpunkte der Studien liegen auf (1) Entwicklung und [lau der Pycnidien, (2) Morphologie der Conidiophoren, (3) Entstehung der Conidien und (4) Formen der Conidien . 1) Die unterschiedlichen En twi ck 1 un as typen der Pycnidien sind in 5 Hauptentwicklungs typen schematisch zusammen gefasst: 1. Lecanactis -Typ (Lecanactis abietina, L. subabietina, Arthonia medusula, Byssoloma subdiscordans), 2. Roccella-Typ (Combea mollusca , Dirina ceratoniae , Lobodirina cerebriformi s , Dolichocarpus chilensis, Roccella hypomecha, R, portentosa) , 3. Umbilicaria-Typ (Acroscyphus sphaerophoroides, Cetraria islandica, Parmelia acetabulum, Umbilicaria crustulosa), 4. Lobaria -Typ (Lobaria amplissima) und 5. Xanthoria-Typ (Caloplaca ferruginea, Teloschistes capensis, Xanthoria elegans) Die Entwicklungs typen werden in einzelnen beschrieben und miteinander verglichen. Der Zusammenhang mit den Entwicklungen von Pycnidien un lichenisierter Pilze wird diskutiert. Kurz berichtet wird über die Entstehung der Höhlungen und der Ostioli, sowie über den Bau der Pycnidienwände und die Matrix der Pycnidien. Ebenso werden die Grundformen der Pycnidien, ihre Stellung und Lagerungsve rhältnisse zum Thallus kurz vorgestellt. 2) Die unterschiedlich gebauten Conidiophoren werden schematisch dargestellt durch einen Formenkreis von 8 verschiedenen Conidiophoren -Typen , die als charakteristische Vertreter eines morphologischen Kontinuums zu betrachten sind. Die einzelnen Typen werden durch Beispiele belegt und deren Häufigkeit im Vergleich mit denen der Coelomyceten ab geschätzt. 3) Zur Entstehung der Conidien sind licht- und elektronenmikroskopische Untersuchungen durchgeführt worden. Von den Ergebnissen der Lichtmikroskopie her gesehen haben folqende Arten phialidische Conidienbildung: Acroscyphus sphaerophoroides, Alectoria ochroleuca, Arthonia phaeobaea, Caloplaca ferruginea, Cetraria islandica. Dirina repanda, Lecanactis subabietina, Omphalodium pisacomense, Physconia pulverulacea, Ramalina siliquosa, Roccella portentosa, Santessonia namibensis, Schizopelte californica, Xanthoria elegans. Typische annellidische Conidienbildungen liegen vor bei Lecanactis abietina und (mit Einschränkung) bei Heppsora indica und Psorinia conglomerata. Die elektronen mikroskopischen Ernebnisse sind schwer zu interpretieren, da es zur Zeit in der Literatur keine absolut sichere Unterscheidung von annlidischer Bildungsweise und proliferierender phialidischer Ontogenese in Hinblick auf die Feinstruktur der conidiogenen Steile gibt. Als phialidisch entstanden werden die Conidien von Buellia stillingiana, Cladonia rangiformis, Dermatiscum thunbergii undTeloschistes capensis interpretiert. Annellidische Entstehung der Conidien werden beobachtet bei: Combea mollusca, Lecanactis abieti na und Physciopsis sp. Die phialidische und die annellidische Bildung werden nach HAMMILL (1974) und JONES (1977) als zwei Extreme eines Kontinuums gleicher Conidiogenese aufgefaßt. Zwis chen formen dieser Coni di ogenese werden beschrieben von Anap tychi a ciliaris, Heterodermia sp., Hypogymnia physodes, Lobaria amplissima, Phaeophyscia orbicularis und Physcia semipinnata. 4) die Grundformen der Conidien werden schematisch dargestellt und an einzelnen Beispielen kurz beschrieben. Zu den Kapiteln über die Pycnidien, Conidiophoren, conidiogenen Zellen und Conidien werden jeweils, aus historischer Sicht gesehen, die verschiedenen Terminologien zusammenfassend betrachtet und Definitionen dazu gegeben. Im allgemeinen Teil der Arbeit werden die oben genannten Gesichtspunkte in zusammen fassenden Kapiteln abgehandelt. Die Ergebnisse der Einzeluntersuchungen der verschiedenen Flechten- arten sind im speziellen Teil beschrieben, über die charakteristischen Merkmale innerhalb bestimmter Verwandtschafts- gruppen (Ordnung Caliciales, Familie Parmeliaceae, Familie Physciaceae und Familie Roccellaceae) wird abschließend diskutiert
- Id:
- 2009
- Submitter:
- jph
- Post_time:
- Tuesday, 05 December 2017 13:57